Aufgabenverteilung


Nutzungsfreundlichkeit (Useability)
[Materialsammlung]

Im Amerikanische Englisch wird der Ausdruck ohne e geschrieben: Usability.

Prinzipien des Useability Designs

Don’t make me think!

Bring mich nicht übergebühr zum Nachdenken! Ich möchte ohne viele Überlegungen spontan und intuitiv wissen, was ich zu tun oder in einem Formular einzugeben habe.

Wir haben beim Surfen im Web Erfahrungswerte und Erwartungen. Wenn diesen Erfahrungswerten und Erwartungen im Web Design entsprochen wird, tun wir uns beim Surfen einfach leichter. Andernfalls müssen wir überlegen, was wir zu tun haben oder nach Inhalten und Funktionalitäten mehr als gewöhnlich suchen. Benutzerfreundlich ist es, wenn solche Überlegungen und zusätzlichen Suchvorgänge nicht erforderlich sind.

Schlechte Beispiele

Einfache Sprache

Eine einfache Sprache fällt nicht in erster Linie unter dieses Prinzip, weil es eher um die Bedienbarkeit geht. Es ist jedoch klar, dass eine einfache Sprache und klar verständliche Formulierungen weniger zum Nachdenken bringen.

Know Thy Client!

Bei der technischen und textlichen Realisierung von Webauftritten, Webseiten und deren Bereichen ist es von zentraler Bedeutung sich der Zielgruppen bewusst zu sein. Teilweise lassen sich Benutzergruppen und deren Verhalten durch technische Analyseinstrumente identifizieren. Tatsächliche Benutzergruppen müssen jedoch nicht mit den intentierten Zielgruppen übereinstimmen.

Es empfiehlt sich daher bei der Entwicklung Methoden zur Zielgruppenidentifizierung unabhängig von technischen Verfahren zur Benutzeranalyse zu entwickeln. Ein geeignetes Verfahren stellt etwa das Persona-Verfahren dar, in dem typische Repräsentanten von Zielgruppen bei der Entwicklung bedacht werden.

Persona (Zielgruppen durchdenken)

Bei der Persona handelt es sich um eine Methode im Rahmen des Cognitive Think Through. Wir konstruieren für eine typische Zielgruppe ein fiktives Individuum und überlegen uns, wie es diesem Individuum auf unserem Webauftritt ergehen könnte und sollte.

Die Reflexionen aus diesen Überlegungen werden zur weiteren Optimierung im Hinblick auf die Nutzerperspektive verwendet.

Diese Methode empfiehlt sich besonders bei der Entwicklung von Navigationsbereichen auf Webseiten.

Seit der Version 2.2 der WCAG werden Personas auch zur Verdeutlichung von Bedürfnissen dargestellt, die einem Erfolgskriterium zugrunde liegen.

Beispiele für eine Persona

Card Sorting

Die Methode und deren Bezeichnung beruhen auf einem spielerischen Prinzip. Wir sortieren ein gemischtes Kartenset. Doch nach welchem Prinzip gehen wir vor? Sammeln wir alle Herzkarten, Karo usw.? Oder sortieren wir nach dem Wert der einzelnen Karte? Oder trennen wir bloß zwischen Karten mit oder ohne Figuren darauf?

Wir stoßen im Alltag ständig auf Fragen des richtigen Ablegens von Daten bzw. im Web Design Vernetzens von Daten. Wo legen wir die Unterlagen zu Steuerangelegenheiten aus dem Jahr 2016 ab? Im Ordner Steuerangelegenheiten mit dem Unterordner 2016 neben anderen Jahreszahlen? Oder doch im Ordner 2016 mit dem Unterordner Steuerangelegenheiten neben Fotos, Korrespondenz und Ähnlichem? Ach, und wohin kommt die Korrespondenz zu Steuerangelegenheiten aus dem Jahr 2016?

Im Web Design beschäftigen uns ebenso Fragen nach der Zuordnung. Gehört das Thema Barrierefreiheit als Prozess in der Seitenhierarchie zu Informationen > Barrierefreiheit oder eher zu Angebote > Prozessbegleitung? Oder sollte nicht doch eine Hierarchie Barrierefreiheit > Vorgehen angelegt werden?

Eine gute Möglichkeit zur Seitenstrukturierung ist es, einzelne Angebote und Informationen auf analogen (!) Kärtchen zu notieren und potentielle Nutzer und Nutzerinnen einzuladen, die Kärtchen zu sortieren und mit Überschriften zu versehen. Man kann diese Methode natürlich auch für sich selbst ausprobieren.

Thinking aloud (Laut denken lassen)

Wer die eigene Präsentation von Inhalten oder Funktionalitäten auch noch so gut durchdenkt, hat trotzdem noch blinde Flecken für die Perspektive bei der konkreten Anwendung. Es empfiehlt sich daher, Personen aus der Zielgruppe einmal über die Schulter zu schauen, wenn sie die vermeintlich durchdachten Elaborate verwenden.

Wir ersuchen also Personen aus potentiellen Zielgruppen, unser Elaborat anzuschauen beziehungsweise zu verwenden, und bitten sie dabei, ihre Gedanken laut zu artikulieren. Daher kommt die Bezeichnung der Methode als Thinking Aloud (Laut denken).

Dieses Testverfahren kann technisch aufwendig mit Video- oder Audioaufnahmen, oder sogar mit Blickrichtungsanalysen durchgeführt werden. Die Beteiligten müssen über solche technischen Maßnahmen natürlich informiert werden und fallen dadurch aus dem angezielten spontanen Verhalten heraus.

Aufschlussreicher könnte es daher sein, wenn die beobachtende Person sich schlicht Notizen macht. Solche Notizen sollten jedoch auch Angaben über die Dauer von einzelnen Schritten für das Protokoll und dessen Auswertung enthalten.