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Glossar zu Barrierefreiheit und IT
[Materialsammlung]

Den Namen des Rumpelstilzchens zu kennen, führte im Märchen zur Lösung des Problems. Die korrekte Bezeichnung einer Komponente zu kennen, führt zu einer effizienten Webrecherche zu Themen und Problemen. In diesem Sinne sammle ich hier Begriffe und erste Informationen zu deren Bedeutung.

Die Übersetzung der Definitionen aus den WCAG erfolgt durch Zweiter Blick und kann jeweils unter den Links mit dem englischsprachigen Originaltext verglichen werden.

A

Abbildung von Text (Image of Text)

Definition des W3C

Text, der in einer nicht-textuellen Form bereitgestellt wird (d.h. einem Bild), um einen speziellen visuellen Effekt zu erzielen.

Dies umfasst nicht Text, der Teil eines Bildes ist, der überwiegend anderen visuellen Inhalt enthält.

W3C | image of text
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

alternative for time-based media (Alternative für zeitbasierte Medien)

Definition des W3C (Strukturierte Übersetzung)

Dokument mit folgenden Inhalten:

Ein Drehbuch zum Erstellen des Inhalts des synchronisierten Mediums würde diese Definition nur dann erfüllen, wenn es so überarbeitet wird, dass es exakt dem Ergebnis entspricht.

W3C | alternative for time-based media
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

ambiguous to users in general (Generell für Nutzer*innen mehrdeutig)

Definition des W3C

Der Zweck eines Links und die gesamte Information einer Webseite, welche gleichzeitig mit dem Link für Nutzer*innen dargestellt wird lassen sich nicht aus dem Link ermitteln
(d.h. Leser*innen ohne Beeinträchtigungen wüssten auch nicht, was ein Link macht, bis sie ihn auslösen.)

Anmerkung des W3C

Der Ausdruck Guava ist in folgendem Satz der Link:

„Eine der beachtenswerten Exporte ist Guava“

Der Link könnte zu einer Definition von Guava führen, einem Diagramm mit dem Exportvolumen von Guava oder einem Foto mit Menschen bei der Ernte von Guava.

Bis der Link aktiviert ist, sind alle Leser*innen im Ungewissen und Menschen mit Beeinträchtigungen sind nicht benachteilig.

W3C | ambiguous to users in general
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.
Erfolgskriterium 2.4.9 Linkzweck (Allein)
Die Beschriftung eines Links selbst muss den Inhalt der Zielseite beschreiben.

ASCII Art (ASCI Art)

Die Abkürzung ASCII steht für den amerikanischen Standard für die einfache Zeichencodierung (0 - 255). Aus diesen Zeichen werden unter Verwendung von Leerzeichen und Absätzen einfache Grafiken erstellt. Ein I kann dabei als vertikale Linie und ein _ für eine horizontale Linie eingesetzt werden. Auf diese Weise werden kleine digitale Kunstwerke erstellt (Art).

Bilder aus Zeichen (ASCII-Art)
Erläuterungen auf Zweiter Blick

Audiodeskription

Definition des W3C



Gesprochene Erläuterungen als Ergänzung zum Audioinhalt, um wichtige Details, die aus dem Audioinhalt allein nicht hervorgehen, zu beschreiben.

WCAG | audio description

Audiodeskription
Erläuterungen auf Zweiter Blick.

Assistierende Technologien assistive technology)

Hardware und Software, die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu IT eröffnet oder erleichtert (Hilfsmittel).

WAI Definition für Assistive Technology
Informationen auf Zweiter Blick.

B

Betreiber

Letztverantwortliche Person oder Einrichtung für einen Webauftritt

Blinken

Ein visuell wechselndes Phänomen zwischen zwei Zuständen zum Erwecken von Aufmerksamkeit.

(switch back and forth between two visual states in a way that is meant to draw attention)

Blitzen

Flackern (Flash) →

C

CAPTCHA

Definition des W3C

Abkürzung für "Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart".

Anmerkungen des W3C

  1. CAPTCHA Tests bedingen oft die Aufgabe an Nutzer*innen, Text aus obskuren Bildern oder Audiofiles einzutippen.
  2. Turing Tests sind jegliche Testsysteme zur Unterscheidung von Menschen und Computern. Sie sind nach dem berühmten Computerwissenschaftler Alan Turing benannt. Der Ausdruck wurde von Forscher*innen der Carnegie Mellon University eingeführt.

Captions (Umfassende Untertitel)

Definition des W3C

Synchronisierte Information (visuelle und/oder textuelle Alternative) für gesprochene und nicht-gesprochene Audioinformation, die zum Verständnis des Medieninhalts benötigt wird.

changes of context (Änderung des Kontextes)

Definition des W3C

Maßgebliche Änderungen, die bei fehlender Wahrnehmung bei Nutzer*innen zu Verwirrung führen können, welche nicht in der Lage sind, die Seite in ihrer Gesamtheit zu überblicken.

Eine Änderung des Kontextes kann erfolgen durch eine Änderung:

  1. des Darstellungsprogramms
  2. des Darstellungsrahmens
  3. des Fokus
  4. des Inhalts, welcher die Bedeutung der Webseite ändert.

Eine Änderung des Inhalts ist nicht immer gleich eine Änderung des Kontextes. Änderungen im Inhalt wie eine erweiterte Gliederung, ein dynamisches Menü oder eine Registerkartensteuerung ändern nicht notwendigerweise den Kotext, außer sie führen gleichzeitig zu einer Änderung der oben angeführten Punkte (z.B. des Fokus).

Anmerkungen des W3C

Beispiele für eine Änderung des Kontextes sind:

Chevron

Chevron

Der Ausdruck Chevrons wird ursprünglich für Uniformabzeichen verwendet, die Dienstgrade anzeigen. Sie sehen wie leicht geschwungene Spitzklammern aus und können so im grafischen Design als Richtungsanweiser Verwendung finden.

Im Web Design werden Chevrons gerne als grafische Indikatoren für das Aus- und Einklappen von Unterbereichen verwendet. Weil sie als solche mittlerweile bekannt sein dürften, sollten sie auch etwa als visuelle Hinweise für die Bedienungsmöglichkeiten von Elementen in komplexen Navigationsbereichen oder Akkordeons eingesetzt werden.

cognitive function test (Überprüfung der kognitiven Funktion)

Definition des W3C

Eine Aufgabe, die von Nutzer*innen verlangt, sich Information zu merken, zu bearbeiten oder zu beschreiben.

Beispiele des W3C

Dies können beispielsweise sein:

Erläuterungen

Diese Definition wurde in den WCAG 2.2 neu eingeführt.

W3C | cognitive function test
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.
Erläuterungen auf Zweiter Blick.

content (Web content) (Inhalt)

Definition des W3C

Information und Sinneswahrnehmung als Mitteilung an Nutzer*innen mittels Darstellungsprogrammen einschließlich Code oder Markup zur Festlegung der Struktur des Inhalts, dessen Darstellung und von Interaktionen.

W3C | content
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

Contrast Ratio (Kontrastverhältnis)

Definition des W3C

(L1 + 0.05) / (L2 + 0.05), wobei

Anmerkungen des W3C

  1. Kontrastverhältnisse können die Werte 1 bis 21 einnehmen. (Übliche Schreibweise: 1:1 bis 21:1).
  2. Da individuelle Einstellungen in Bezug auf die Umsetzung nicht kontrolliert werden können (zum Beispiel Schriftglättung oder Kantenglättung), darf für die Ermittlung des Kontrastverhältnisses die Kantenglättung ausgeschaltet werden.
  3. Für die Erfolgskriterien 1.4.3 und 1.4.6 wird der Kontrast zum festgelegten Hintergrund gemessen, über dem sich der Text gewöhnlich befindet. Wenn keine Hintergrundfarbe festgelegt ist, wird weißer Hintergrund angenommen.
  4. Die Hintergrundfarbe ist die festgelegte Farbe von Inhalt, auf dem Text bei gewöhnlicher Verwendung dargestellt wird. Es ist ein Fehler, wenn keine Hintergrundfarbe, sehr wohl aber eine Schriftfarbe festgelegt wird, da die Standardfarbe für den Hintergrund unbekannt ist und nicht auf ausreichenden Kontrast hin geprüft werden kann. Aus dem gleichen Grund ist es auch ein Fehler, wenn lediglich die Farbe des Hintergrunds und nicht gleichzeitig die Schriftfarbe festgelegt wird.
  5. Ein Rahmen um Buchstaben kann den Kontrast erhöhen und wird daher für die Ermittlung des Kontrastes zwischen Buchstaben und Hintergrund herangezogen. Der schmale Rahmen um den Buchstaben steht für den Buchstaben.
  6. Ein breiter Rahmen um Buchstaben, der in die inneren Details des Buchstabens reicht, agiert als dessen Hof und würde als Hintergrund angesehen.
  7. Die WCAG Konformität sollte für im Inhalt festgelegte Farbpaare evaluiert werden, der bei typischer Darstellung erwartbar ist. Ungewöhnliche Darstellungen durch Browser müssen nicht berücksichtigt werden, sofern diese nicht durch den Code verursacht werden.

CSS Pixel

Definition des W3C

Sehwinkel von ungefähr 0,0213 Grad.

Ein CSS Pixel ist die kanonische Maßeinheit für jegliche Längen und Größen in CSS. Diese Einheit ist unabhängig von der Auflösung und von der faktischen Präsentation durch Hardware-Pixel auf einem Display zu unterscheiden.
Darstellungsprogramme und Betriebssysteme sollten eine möglichst hohe Annäherung zwischen dem CSS-Pixel Wert und der physischen Darstellung gewährleisten (vgl. CSS Values and Units Module Level 3 reference pixel ).
Diese berücksichtigt die physischen Dimensionen des Bildschirms und dem angenommenem Leseabstand. (Faktoren, die von Autor*innen von Inhalt nicht berücksichtigt werden können.)

Erläuterungen

Die vorgegebenen 0,0213 Grad entsprechen ungefähr 3,6 Winkelminuten. Zum Vergleich: Bei der Definition der Sehschärfe müssen zwei Punkte in einem Abstand von einer Winkelminute als getrennt wahrgenommen werden können, um einer Standardsehschärfe von 1,0 zu entsprechen. Werden die erforderlichen Winkelminuten erhöht, liegt der Schwellwert bei einer Sehschärfe von unter einem Drittel, was der Einstufung als Sehbehinderung nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entspricht.

W3C | CSS pixel
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

D

down event (Ereignis des Niederdrückens)

Definition des W3C

Platformereignis, das auftritt, wenn der auslösende Reiz eines Zeigers abgesenkt wird.

Anmerkungen des W3C

Das Ereignis des Niederdrückens kann auf Plattformen unterschiedlich bezeichnet sein, etwa "Beginn der Berührung“ ("touchstart") oder "Maus runter" ("mousedown")

Erläuterungen

Das Ereignis besteht darin, einen Mauszeiger niederzudrücken oder Finger auf den Touch Screen zu legen. Gegebenenfalls kann der Mauszeigerauch niedergedrückt bleiben oder der Finger auf dem Touch Screen.

W3C | down event
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

dragging movement (Ziehende Bewegungen)

Definition des W3C

Ein Vorgang, bei dem der Zeiger auf ein Element beim Niederdrücken zugreift und das Element (oder eine Repräsentation seiner Position) dem Zeiger bis zum Loslassen nachfolgt.

Anmerkung des W3C

Elemente, die gezogen werden können, sind beispielsweise Listenpunkte, Textbereiche und Bilder.

Erläuterungen

Diese Definition wurde in den WCAG 2.2 neu eingeführt.

W3C | dragging movement
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

Drop Caps (Dropped Capitals) (Versalien, Kapitelinitialen)

Vergrößerter Anfangsbuchstabe am Beginn eines Absatzes zur visuellen Dekoration oder Hervorhebung. Die Größe des Anfangsbuchstabens übersteigt gewöhnlich zwei oder mehr Zeilen des Absatzes.

Dienten große Anfangsbuchstaben im Mittelalter zur visuellen Strukturierung eines Textes, sollte eine visuelle und technische Strukturierung heute durch Überschriften erfolgen.

Für Screen Reader und Sprachausgabe kann die Trennung von Wortteilen durch HTML-Elemente zu einem Problem werden:

<span class="xxl">A</span><span>nfang</span>

daisy.org | Drop Caps
Wissensdatenbank zum DAISY-Format.
MDN | initial-letter
Informationen zur experimentellen CSS Anweisung.

E

Eingabefehler Input Error

Definition des W3C

Eingegebene Information, die nicht akzeptiert wird.

Dies umfasst:

  1. Information, die von der Webseite verlangt wird, aber nicht eingegeben wurde.
  2. Eingegebene Informationen, die nicht den vorgeschriebenen Dateiformaten oder Werten entsprechen.

encloses (umschließt)

Definition des W3C

begrenzt oder umgibt durchgehend

Erläuterungen

Eine Umrandung ist „durchgehend“, wenn sie dem Wert solid für CSS-Anweisungen für border aufweist.

Diese Definition wurde in den WCAG 2.2 neu eingeführt.

W3C | encloses
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.
Erfolgskriterium 2.4.13 Fokus Erscheinungsbild
Ein Fokusindikator muss ausreichend Größe und Kontrast aufweisen.

essential (wesentlich)

Definition des W3C

  1. Würde durch Entfernen fundamental die Information oder Funktionalität des Inhalts verändern und
  2. Information und Funktionalität kann nicht auf eine andere Weise erreicht werden.

extended audio description (Erweiterte Audiodeskription)

Definition des W3C



Eine Audiodeskription, die zu einer audiovisuellen Präsentation ergänzt wird, wobei das Video angehalten wird, sodass die Zeit für ergänzende Beschreibungen ausreicht.

Diese Technik wird nur verwendet, wenn der Sinn des Videos ohne die ergänzende Audiodeskription verloren ginge und die Pausen zwischen den Dialogen oder Erläuterungen zu kurz sind.

WCAG | extended audio description

F

figcaption

Mit dem HTML-Element figcaption kann für ein figure-Element eine Überschrift festgelegt werden.

Der Überschriftentext wird von JAWS ergänzend zur Semantik des figure-Elements am Anfang und Ende des Bereichs angesagt:

[Text in der figcaption] Abbildung (Ende)

figure

Mit dem HTML-Element <figure> können Codezeilen, die für ein Bild relevant sind, gruppiert werden. Assistierende Technologien können auf diese Weise Anfang und Ende des Bereichs technisch erkennen und angeben. JAWS liest etwa ergänzend Abbildung bzw. Abbildung Ende vor.

Flash (Flackern, Blitzen)

Ein Wechsel der Leuchtdichte (Helligkeitsunterschiede), das bei ausreichender Größe und Frequenz bei manchen Menschen Anfälle auslösen kann.

float labels (Bewegte Formularbeschriftungen)

Animierte Beschriftung von Eingabefeldern in Formularen.

Typischerweise befindet sich die Beschriftung vorerst im Eingabefeld, von einem Platzhalter nicht zu unterscheiden. Sobald eine Eingabe erfolgt, wandert die Beschriftung aus dem Eingabefeld, meistens nach oben.

Im Gegensatz zu einem Platzhalter bleibt also die Beschriftung auch bei einer Eingabe sichtbar. Wegen der dynamischen Bewegung, die einerseits stören und andererseits unbemerkt bleiben kann, bleibt eine statische Beschriftung eines Eingabefelds die erste Wahl.

Brad Frost | float label pattern
Beispiele und Überlegungen zu Vor- und Nachteilen von Float Labels.

flow content (Basiselemente des HTML-<body>-Bereichs)

Kategorie von HTML-Elementen.
Die Spezifikation stellt lediglich fest, dass sich die meisten Elemente im DOM in dieser Kategorie befinden und listet diese auf:

In der Liste nicht enthalten sind das <head> als Element der Dokumentstruktur und Elemente, die lediglich als Kindelemente eines anderen Elements zulässig sind (<figcaption>, <summary>, <td>, …).

WHATWG | flow content
Liste der HTML-Elemente aus der Kategorie flow content im Living Standard.

Focus (Fokus)

Der Punkt, an dem die Benutzereingabe mit der Webseite interagiert.
Beispielsweise bewegt die Tabulator-Taste auf einer Tastatur den Fokus auf einer Webseite. Ein Mausklick oderdas Tippen auf einen Touch Screen würden ebenso den Fokus verschieben.
Unterschiedliche Eingaben stehen also bei der Nutzung bereit, aber zu jedem einzelnen Zeitpunkt gibt es einen Fokuspunkt durch die zuletzt verwendete Eingabe.
(W3C Definition focus)

Focus Indication Area (Fokusindikationsfläche)

Die Anzahl der ↑ CSS-Pixel, die sich beim Wechsel vom nicht-fokussierten zum fokussierten Zustand einer Komponente der Benutzeroberfläche ändern.

Diese Definition wurde in den WCAG 2.2 neu eingeführt.

W3C | focus indication area
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.
Fokus
Der Punkt auf einer Webseite, auf den sich eine Tastaturaktion auswirkt.

Focus Indicator (Fokusindikator)

Definition des W3C

Pixel, die sich ändern, um visuell anzuzeigen, dass sich eine Komponente der Benutzerschnittstelle im fokussierten Zustand befindet.

W3C | focus indicator
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.
Fokus
Der Punkt auf einer Webseite, auf den sich eine Tastaturaktion auswirkt.
Erfolgskriterium 2.4.13 Fokus Erscheinungsbild<
Mindestanforderungen an Fokuseffekte

functionality (Funktionalität)

Definition des W3C

Prozesse und Ergebnisse, die durch die Nutzung erreicht werden können.

G

generic (Neutrale Semantik)

Definition des W3C

Ein namenloses Container-Element, das für sich selbst keine semantische Bedeutung aufweist.

Erläuterungen

Der Ausdruck wird für Elemente mit einer semantisch neutralen Rolle verwendet.

Typische Beispiele sind in HTML die Elemente <div> und <span>.

Die Attribute aria-label, aria-labelledby und aria-roledescription sind in diesen Elementen nicht zulässig.

ARIA 1.2 | generic
Spezifikation der Web Accessibility Initiative.

Gramogram (Grammagram, Letteral Word)

Ein Gramogrram ist eine Buchstabenkombination, deren Aussprache wie eine Satzphrase klingt. Beispiele aus dem Englischen sind CU (See You!), ICQ (I seek you!) oder b4 (before).

Da die ähnliche Aussprache auf der natürlichen Sprache für das Gramogram basiert, ist dessen Funktionieren theoretisch von der Kennzeichnung der Sprache des Teils (Erfolgskriterium 3.1.2) abhängig.

Allerdings werden diese Partikel in der Praxis fast ausschließlich in Kurznachrichten verwendet, wo auf die Sprache von Teilen keine Rücksicht genommen wird. In solchen privaten Konversationen sollte die Verwendung von Gramograms auf die Adressat*innen hin abgestimmt werden.

group

Mit dem ARIA-Attribut role="group" kann für assistierende Technologien der Bereich gekennzeichnet werden.

In einem WAI Tutorial aus dem Jahr 2014 wurde dieses Attribut noch im Sinne der Rückwärtskompatibilität für das figure-Element eingesetzt. Wie es scheint, dürfte dieses Attribut aus der Codeempfehlung auf meine Anfrage hin entfernt werden:

H

Head Pointer (Head Mouse)

… dürfte ein Mauszeiger sein, der durch Kopfbewegungen (oder Blickbewegungen?) gesteuert wird.

en

hidden (verborgen)

Definition des W3C

Zeigt an, dass das Element für niemanden sichtbar, wahrnehmbar oder interaktiv ist.
Ein Element wird als verborgen angesehen, wenn es selbst oder eines dessen übergeordneter Elemente nicht dargestellt oder explizit verborgen wird.

ARIA 1.2 | hidden
Definition der Web Accessibility Initiative in der ARIA-Spezifikation.

Honeypot (Honigtopf)

Nicht zu nützendes Eingabefeld als Falle für Spampods

In einem Formular wird ein Eingabefeld für Menschen technisch und redaktionell als unnötig dargestellt. Die Hoffnung besteht darin, dass Schadsoftware solche Eingabefelder trotzdem ausfüllt. Ausgefüllte Eingabefelder können dann technisch maschinelle Eingaben erkennen.

Der Ausdruck Honeypot stellt eine Metapher für eine Falle dar, der ein Bär auf keinen Fall wiederstehen kann.

Technische Realisierung

Die Komponente wird mittels CSS-Anweisungen verborgen, in der Hoffnung, dass Spampods dies nicht erkennen:

.honigtopf {
  display: none;
}

Für den Fall, dass CSS deaktiviert ist oder von einer Technologie ignoriert wird, muss das Eingabefeld sicherheitshalber aussagekräftig beschriftet sein:

<div class="honigtopf">
<label for="falle">
  Eingabefeld nicht ausfüllen!
</label>
<input
  type="text"
  id="falle"
  […]>
</div>
CAPTCHA Barrierefreiheit
Erläuterungen auf Zweiter Blick.

human language (Menschliche Sprache)

Sprache, welche zur Kommunikation mit Menschen gesprochen, geschrieben oder durch (visuelle oder tastbare) Zeichen vermittelt wird.

Siehe auch Gebärdensprache.

K

Keyboard Interface (Tastaturschnittstelle)

Eine Schnittstelle, die von Software zur Umsetzung von Tastatureingaben verwendet wird.

L

Label (Beschriftung)

Definition des W3C

Text oder eine andere Komponente mit einer Textalternative, die User*innen zur Identifikation einer Komponente in einem Webinhalt präsentiert wird.

  1. Ein Label wird allen Nutzer*innen präsentiert, während ein Name auch verborgen sein kann und möglicherweise lediglich von assistierenden Technologien dargestellt wird.
    Vielfach (aber nicht immer) sind Name und Label identisch.
  2. Der Begriff Label beschränkt sich nicht auf das <label>- Element in HTML.

Large Scale (Groß formatiert)

Definition des W3C

Schriftgröße von mindestens 18 Punkten bzw. 14 Punkten bei fettem Schriftschnitt oder Schriftgröße mit dem entsprechendem Nutzen für Chinesisch, Japanisch und Koreanisch (CJK).

Anmerkungen des W3C

  1. Schriftarten mit außerordentlich dünnem Strich, ungewohnten Merkmalen und Charakteristiken, welche die Vertrautheit mit der Buchstabenform reduzieren, sind insbesondere bei niedrigem Kontrastniveau mühsamer zu lesen.
  2. Die Schriftgröße ist die Größe bei der Übergabe. Sie umfasst keine allfällige Vergrößerung durch Nutzer*innen.
  3. Die tatsächliche Größe eines Zeichens auf dem Bildschirm hängt sowohl von der festgelegten Schriftgröße als auch vom Bildschirm und den Nutzereinstellungen ab. Bei vielen Mainstream Schriftarten entsprechen 14 und 18 Punkte ungefähr 1.2 und 1.5 em beziehungsweise 120% und 150% der Standardgröße (bei 100% für die Body-Schrift), was jedoch im Einzelfall zu prüfen ist. Wenn Schriften in relativen Einheiten festgelegt sind, wird die tatsächliche Punktgröße vom Browser für die Darstellung berechnet. Die Punktgröße sollte vom Browser übernommen oder basierend auf der Schriftmetrik berechnet werden, was der Browser auch bei der Überprüfung des Erfolgskriteriums 1.4.3 macht. Nutzer*innen mit vermindertem Sehvermögen wären für die Auswahl der Einstellungen verantwortlich.
  4. Bei Verwendung von Text ohne Festlegung der Schriftgröße wäre die kleinste verwendete Schriftart für nicht festgelegten Text durch Standardbrowser eine als vernünftig anzunehmende Größe. Wenn eine Überschrift der Ebene 1 von Standardbrowsern mit 14pt oder höher und fett dargestellt wird, kann dies begründet als großer Text eingestuft werden. Relative Vergrößerung kann entsprechend aus den Standardgrößen berechnet werden.
  5. 18 und 14 Punkte als Größe für lateinische Schrift stammen von den Minimalgrößen für Großdruck (14pt) und den erhöhten Standard für Schriftgrößen (18pt). Für andere Schriften, wie die CJK Sprachen wären die "äquivalenten" Größen der minimale Großdruck für diese Sprachen und die nächsthöhere Standardgröße für Schriften.

Leetspeak

Als Leetspeak wird ein kryptografischer Gebrauch von ähnlich aussehenden Zeichen bezeichnet. Ein I sieht ähnlich aus wie eine 1 und ein A wie eine 4. Deshalb kann die Zeichenfolge V1AGR4 visuell leicht als VIAGRA gelesen werden, ohne dass ein Spamfilter die Zeichenfolge VIAGRA finden könnte.

Ein weiteres Beispiel für die quasi-kryptographische und elitäre Verwendung von Zeichen mit visueller Ähnlichkeit in Worten ist P4rty statt (Party.

Transaktionen, aus denen der Person eine rechtsverbindliche Verpflichtung oder ein Vorteil entsteht.

Ein Heiratsvertrag, Aktienhandel (finanziell und rechtlich), ein Testament oder Darlehen, eine Adoption, der Eintritt in die Armee, ein Vertrag jeglicher Art usw.

Wesen des Ergebnisses, das durch Auslösen eines Links erreicht wird.

listbox

Eine Komponente zur Auswahl von einer oder mehreren Optionen aus einer Liste.

Das HTML Element select entspricht role="listbox" vermutlich in vielen Anwendungsbereichen und sollte daher bevorzugt werden.

listbox (role)
W3C ARIA Spezifikation
3.14 Listbox
WAI-ARIA Authoring Practices 1.1 Informationen zum Verständnis und zur Umsetzung mit Beispielen

Live Region

Live Regionen sind Bereiche auf einer Webseite, die sich außerhalb des aktuellen Fokus durch irgendwelche externen Einflüsse ändern können. Die Änderung des Inhalts resultiert also nicht aus Aktionen der User und Userinnen.

Typischerweise finden sich solche Bereiche auf Chatseiten, Börsentickern oder anderen Bereichen, in denen Inhalte automatisch in kurzen Zeitabständen aktualisiert werden.

Technisch werden diese Bereiche durch AJAX gesteuert.

Das Problem der Live Bereiche besteht darin, dass die Updates bei der Nutzung eines Screen Readers ohne technische Maßnahmen nicht bemerkt werden. Diese Bereiche und Prozesse können mit den Attributen aria-live, aria-relevant, aria-atomic und aria-busy auf unterschiedliche Bedürfnisse hin wahrnehmbar gemacht werden.

Bei korrektem Einsatz dieser ARIA Anweisungen besteht kein Bedarf mehr, technisch den Fokus auf die Bereiche mit Updates zu setzen. Im Gegenteil können solche Fokusveränderungen die Wahrnehmung und Bedienung stören.

M

Markup

Technische Kennzeichnung für ein HTML-Element im Seitencode. Es vermittelt beispielsweise die Semantik eines Elements als Überschrift, Liste, Listenelement, Tabelle und so weiter.

Mechanismus (mechanism

Definition des W3C

Prozess oder Technik zum Erreichen eines Ergebnisses.

Der Mechanismus kann explizit im Inhalt eingebaut sein oder sich auf Plattformen oder Anwendungsprogramme inklusive assistierender Technologien verlassen.

Ein Mechanismus muss jeweils selbst die Erfolgskriterien der angestrebten Konformitätsstufe erfüllen.

Minimum Bounding Box (Minimale umgrenzende Box)

Definition des W3C

Das schmalste umschließende Rechteck, in dem sich an der horizontalen Achse ausgerichtet sämtlliche Punkte einer Form befinden.

Bei Komponenten, die sich als Teil eines Satzes oder Textblocks über mehrere Zeilen hin ausdehnen (beispielsweise Hypertext Links), basiert die begrenzende Box darauf, wie die Komponente in einer einzelnen Zeile erscheinen würde.

Erläuterungen

Diese Definition wurde in den WCAG 2.2 neu eingeführt.

W3C | minimum bounding box
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

Mouth Stick

… kann ein analoges Stäbchen sein, dass man in den Mund nimmt, um auf die Tastatur zu tippen oder die Maus auf einem Pad zu bewegen. Genutzt werden können diese etwa von Menschen mit einer hohen Querschnittslähmung.

N

Name

Definition des W3C

Text durch den eine Software eine Komponente innerhalb von Webinhalt für Nutzer*innen identifizieren kann.

Anmerkungen des W3C

  1. Der Name darf versteckt und lediglich durch assistierende Technologien dargestellt sein.
    Im Gegensatz dazu wird eine Beschriftung (label) für alle Nutzer*innen dargestellt.
    Vielfach aber nicht immer) sind Beschriftung und Name identisch.
  2. Der Name in diesem Kontext hat nichts mit dem name-Attribut in HTML zu tun.

Erläuterungen

Als Name ist auch der Text anzusehen, der von assistierenden Technologien als semantische Information zu einem Element bereitgestellt wird („Überschrift“, „Tabelle“, „Eingabefeld“, …). Dieser Text kann etwa mit dem Attribut aria-roledescription überschrieben werden. Der Name des Elements ist in diesem Fall der Wert des Attributs.

In der Anordnung navigiert, welche für das Fortschreiten des Fokus (von einem Element zum nächsten) unter Verwendung einer Tastaturschnittstelle vorgesehen ist.

non text content (Nicht-textueller Inhalt)

Definition des W3C

Jeglicher Inhalt, der keine Abfolge von Zeichen ist, der durch Programme festgelegt werden kann oder in dem die Abfolge nichts aus menschlicher Sprache ausdrückt.

Anmerkung des W3C

Dies umfasst ASCII Art (das ein Muster aus Zeichen darstellt), Emoticons, Leet Speak (Versatzstücke von Zeichenformen) und Bilder, die Text repräsentieren.

Erläuterungen

Kurz gesagt geht es um alles, was ohne weitere Vorkehrungen von einer Sprachausgabe nicht vorgelesen und mit einer Spracheingabe nicht diktiert werden kann.

Leetspeak ist die quasi-kryptographische und elitäre Verwendung von Zeichen mit visueller Ähnlichkeit in Worten (P4rty statt (Party).

W3C | non text content
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

P

Perimeter (Umfang geometrisch)

Definition des W3C

15.10.2023

Kontinuierliche Line, welche die Begrenzung einer Form ohne überlappender Pixel oder der minimalen begrenzenden Box ergibt, welche davon auch immer die kürzere ist.

Die Berechnung des Umfangs einer 2 CSS-Pixel breiten Umrandung um ein Rechteck lautet 4h+4b, wobei h die Höhe und b die Breite darstellt.

Für einen 2 Pixel starken Umfang um einen Kreis ist es 4πr.

Erläuterungen

Da in der Definition nicht unbedingt intuitiv der Umfang eines geometrischen Elements herangezogen wird, könnte die Übersetzung auch „Umfassung“ lauten.

Diese Definition wurde in den WCAG 2.2 neu eingeführt.

W3C | perimeter
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

Pointer Gesture

… sind Gesten auf Touch Screens, möglicherweise auch das Schütteln eines ganzen Smart Phone.

pointer input (Zeigereingaben)

Definition des W3C

Eingabe durch ein Mittel, das eine spezifische Koordinate (oder Gruppe von Koordinaten ) auf einem Bildschirm anzielen kann, wie eine Maus, ein Stift oder ein Berührungskontakt.

Anmerkung des W3C

Vergleiche: Pointer Events definition for "pointer".

W3C | pointer input
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

Pointing Device

… ist meines Wissens ein Hardware Interface für Klicks, also etwa eine Maus oder ein Touch Screen (im Gegensatz zu Tastaturbedienung oder Spracheingabe).

[…]

Ein Popup Element erscheint gewöhnlich als Inhaltsblockan der Spitze von Inhalten.

ARIA 1.2 | aria-haspopup
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

Presentation

Definition des W3C

Darstellung von Inhalt auf eine Weise, die von Nutzer*innen wahrgenommen werden kann.

Programmatically determined (programmtechnisch ermittelt)

Definition des W3C

Durch autorenseitig unterstützte Daten in Software auf eine Weise vorgesehen, die von unterschiedlichen Darstellungsprogrammen inklusive assistierender Technologien ausgewertet und auf unterschiedliche Weise dargestellt werden können.

Anmerkungen des W3C

Zusatzinformation, die in Kombination mit einem Linktext aus Verhältnissen zu einem Link durch Programme ermittelt auf unterschiedliche Weisen dargestellt werden kann.

In HTML ist die durch Programme ermittelbare Information in folgenden Kontexten enthalten:

Weil Screen Reader Satzzeichen verarbeiten, können sie auch einen Satz als Kontext eines enthaltenen Links erkennen.

programmatically set (programmtechnisch gesetzt)

Definition des W3C

Durch Software unter Verwendung von Methoden gesetzt, die Darstellungsprogramm inklusive assistierender Technologien unterstützen.

process (Prozess)

Definition des W3C

Abfolge von Aktionen durch Nutzer*innen, wobei jede Aktion zum Abschluss der Aktivität erforderlich ist.

Beispiele des W3C
  1. Die erfolgreiche Verwendung einer Abfolge von Webseiten auf einer Einkaufsplattform verlangt von Nutzer*innen das Vergleichen von unterschiedlichen Produkten, Preisen und Angeboten, die Auswahl von Produkten, das Absenden von Bestellungen sowie das Bereitstellen von Versandinformationen und Zahlungsbedingungen.
  2. Eine Registrierungsseite für Accounts verlangt den erfolgreichen Abschluss eines Turing Tests vor dem Zugang zum Registrierungsformular.
W3C | process
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

R

Region

Definition des W3C

Wahrnehmbarer und programmtechnisch festgelegter Inhaltsabschnitt.

In HTML ist jeglicher Bereich mit einer Landmark Rolle eine Region.

Reine Dekoration Pure Decoration

Definition der W3C

Dient lediglich einem ästhetischen Zweck, enthält keine Information und weist keine Funktionalität auf.

Anmerkungen des W3C

Text ist nur dann rein dekorativ, wenn enthaltende Wörter ohne Änderung des Zweckes umgestellt oder ersetzt werden können.

Die Umschlagseite eines Wörterbuchs enthält Zufallsausdrücke als Hintergrund in sehr heller Darstellung.

Relationships (Beziehungen)

Definition des W3C

Bedeutungstragende Verknüpfung zwischen unterschiedlichen Stücken des Inhalts.

role (Rolle)

Definition des W3C

Text oder Ziffer, an Hand der Software die Funktion einer Komponente innerhalb von Webinhalt identifizieren kann.

Eine Ziffer, die anzeigt, ob ein Bild als Link, Kommandoschalter oder Checkbox fungiert.

Definition von Rolle in ARIA

Hauptindikator des Typs.
Eine derartige semantische Assoziation erlaubt Werkzeugen die Präsentation und Unterstützung der Interaktion mit dem Objekt auf eine Weise, die konsistent ist mit Erwartungen der Nutzer*innen Zu anderen Objekten dieses Typs.

S

same functionality Dieselbe Funktion

Definition des W3C

Selbes Resultat bei Verwendung.

Anmerkungen des W3C

Angenommen ein Submit-Schalter zum Absenden eines Ausdrucks und Auflisten auf den Ausdruck bezogener Themen innerhalb des Webauftritts ist auf einer Webseite mit der Beschriftung Suchen und auf einer anderen Seite mit der Beschriftung Finden versehen.
In diesem Fall hätten beide dieselbe Funktionalität, wären jedoch nicht konsistent beschriftet.

single pointer (Einzelner Zeiger)

Definition des W3C

Zeigereingabe, die mit einem Kontaktpunkt am Bildschirm arbeitet, einzelnes oder doppeltes Klapsen und Klicken, Klapsen, langes Drücken und pfadbasierte Gesten eingeschlossen.

W3C | single pointer
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

Sip and Puff

Ein Gerät zur Simulation von Mausklicks durch Saugen oder Blasen in ein Röhrchen.

Spezifische sinnliche Erfahrung (specific sensory experience)

Definition des W3C

Eine Sinneserfahrung, die nicht rein dekorativ ist und primär keine wichtige Information enthält oder Funktion wahrnimmt.

Beispiele stellen unter anderem ein Flötenspiel oder visuelle Kunstwerke dar.

set of web pages (Satz von Webseiten)

Definition des W3C

Sammlung von Webseiten, die einem gemeinsamen Zweck dienen und von derselben Autor*in, Gruppe oder Organisation erstellt werden.

Beispiele umfassen eine Publikation, welche über mehrere Webseiten verteilt ist, wobei jede Seite ein Kapitel oder einen anderen signifikanten Abschnitt der Arbeit enthält. Die Publikation ist logisch eine einzelne fortlaufende Einheit und enthält Navigationsmerkmale für den Zugang zum gesamten Satz der Seiten.

Unterschiedliche Sprachversionen würden als unterschiedliche Sätze von Webseiten angesehen.

Spin Button

Formularkomponente für die Auswahl innerhalb eines technisch definierten Bereichs. Es handelt sich also nicht um einen speziellen Schaltertyp (button).

Typischerweise werden sie für die Auswahl von Zahlenwerten eingesetzt. (Minute 0 bis 59, Date Picker, …)

Ergänzend zum Eingabefeld für die Auswahl werden Steuerelemente zum Erhöhen und Verringern des Werts angeboten. Üblicherweise befindet sich ein ▲ oberhalb und ein ▼ unterhalb des input-Elements.

status message (Statusmeldung)

Definition des W3C

Änderung im Inhalt, welcher keine Änderung des Kontextes darstellt und welcher Information für Nutzer*innen über den Erfolg oder Ergebnisse einer Aktion, über den Wartezustand einer Anwendung, über den Fortschritt eines Prozesses oder über das Auftreten von Fehlern enthält.

Bereiche mit Navigationsmechanismen, die beim Scrollen am Bildschirmrand fixiert bleiben.

Auf Zweiter Blick ist auf einigen Seiten am Desktop-Bildschirm rechts ein Inhaltsverzeichnis für den Hauptinhalt fixiert.

Adam Silver | The problem with sticky menus and what to do instead
Problembereiche und Vorschläge für Alternativen.

Struktur

Definition des W3C

  1. Die Weise, in der Teile einer Webseite in ihrem wechselseitigen Verhältnis organisiert sind und
  2. die Weise, in der eine Sammlung von Webseiten organisiert ist.

Style Switcher

Style Switcher sind Schalter, die alternative Farbkonfigurationen für Webauftritte anbieten.

synchronized media

Definition des W3C

Audio oder Video, welches mit einem anderen Format zur Informationsdarstellung und/oder mit zeitbasierten interaktiven Komponenten synchronisiert ist.

Ausnahme

Das Medium ist selbst eine Medienalternative für Text und klar als solche gekennzeichnet.

T

target (Zielbereich)

Definition des W3C

Region auf dem Bildschirm, die eine Zeigeraktion aufnehmen wird, wie die interaktive Fläche einer Komponente der Benutzeroberfläche.

Anmerkung der WCAG

Wenn sich zwei oder mehrere Zielregionen überlappen, sollte die überlappende Fläche nicht in die Messung der Größe des Ziels einbezogen werden, außer die überlappenden Zielregionen führen dieselbe Aktion aus oder Öffnen dieselbe Seite.

W3C | target
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

technology (Web content) (Technologie)

Definition des W3C

Mechanismus zum Codieren von Anweisungen zur Umsetzung, zum Abspielen oder Ausführen durch Darstellungsprogrammen.

Anmerkungen des W3C
  1. Sofern in diesen Richtlinien verwendet, beziehen sich der Ausdruck "Web Technologie" und das Wort "Technologie" (wenn allein verwendet) auf Technologie für Webinhalt.
  2. Technologien für Webinhalt können umfassen.
    • Markup Sprachen,
    • Dateiformate oder
    • Programmiersprachen,
    die Autor*innen allein oder in Kombination verwenden können, um End-User Erfahrungen zu erstellen, die von statischen Webseiten über die Präsentation von synchronisierten Meedien bis zu Webanwendungen reichen.
Beispiele des W3C

Gebräuchliche Beispiele für Technologien für Webinhalt umfassen HTML, CSS, SVG, PNG, PDF, Flash und JavaScript.

W3C | technologiy (Web content)
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.
Erläuterungen auf Zweiter Blick.

Text

Definition des W3C

Abfolge von Zeichen, die programmtechnisch bestimmbar sind, wobei die Abfolge etwas in menschlicher Sprache ausrückt.

W3C | text
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

Text Alternative

Vereinfacht gesagt:

  1. Unmittelbar zugeordneter beschreibender Text zu einem Bild, etwa in einem alt-Attribut.
  2. Textuelle Beschreibung eines Bildes in unmittelbarer Nähe des Bildes oder Verlinkung zu der Beschreibung in unmittelbarer Nähe.

Definition des W3C

Text, der

  1. programmtechnisch mit nicht-textuellem Inhalt assoziiert ist oder
  2. von einem Text aus referenziert ist, der programmtechnisch mit nicht-textuellem Inhalt assoziiert ist.

Die Darstellung in einer Liste ist ein redaktioneller Eingriff von Zweiter Blick.

Programmtechnisch assoziierter Text ist Text, dessen Platzierung programmtechnisch vom nicht-textuellen Inhalt aus ermittelt werden kann.

Beispiel: Ein Bild aus einem Diagramm wird im Text unter dem Diagramm beschrieben. Der Alternativtext zum Bild verweist auf die folgende Beschreibung.

Tile Slider

Karussell aus beschrifteten Bildern (Cards)

Twisty / Twisties

Eine Komponente mit Inhalt, der durch Aktivierung eines Schalters eingeblendet oder ausgeblendet wird.

Der Schalter zum Aktivieren benötigt einen visuellen Indikator, der eine Erweiterungsmöglichkeit anzeigt. Typischerweise wird dafür ein Dreieck verwendet (▶ &#x25B6;). Weil sich dieser Indikator beim Aktivieren des Schalters dreht, erhielt die Komponente origineller Weise die Bezeichnung Twisty.

U

up event (Ereignis des Abhebens)

Definition des W3C

Platformereignis, das auftritt, wenn der auslösende Reiz eines Zeigers aufgelöst wird.

Anmerkungen des W3C

Das Ereignis des Abhebens kann auf Plattformen unterschiedlich bezeichnet sein, etwa "Ende der Berührung" ("touchend") oder "Maus rauf" ("mouseup")

Erläuterungen

Das Ereignis besteht darin, einen Mauszeiger loszulassen oder Finger vom Touch Screen abzuheben.

W3C | up event
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

Useability

Allgemeine Gebrauchstauglichkeit, Nutzerfreundlichkeit.

User Agent

Darstellungsprogramme

Definition des W3C

Jegliche Software, die Web Inhalt für Nutzer*innen abruft und präsentiert.

Beispiele: Web Browser, Media Player, Plug-ins und andere Programme — inklusive assistierender Technologien —, die beim Abrufen, Rendern und Interagierenmit Web Inhalt helfen.

User Interface Components (Komponenten der Benutzeroberfläche)

Definition des W3C

Ein Teil des Inhalts, der bei der Nutzung als einzelnes Kontrollelement für eine unterscheidbare Funktion wahrgenommen wird. (a single control for a distinct function)

Anmerkungen des W3C

Erläuterungen

Interaktives Steuerelement (Link, Schalter, Formularkomponente). Im weiteren Sinn auch semantisches Element, das von einem Screen Reader angesteuert werden kann?

W3C | user interface component
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

user-controllable (nutzerkontrolliert)

Definition des W3C

Daten, die für den Zugang von Nutzer*innen vorgesehen sind.

Dies bezieht sich nicht auf Dinge wie etwa eine Anmeldung im Internet und Daten als Suchbegriffe.

Namen- und Adressfelder für den Account von Nutzer*innen.

V

visually customized (visuell anpassbar)

Definition des W3C

Die Schrift, Größe, Farbe und Hintergrund können festgelegt werden.

Erläuterungen

Im Erfolgskriterium 1.4.12 umfasst der Begriff auch Textabstände.

W3C | visually customized
Definition der Web Accessibility Initiative in den WCAG.

Void Element (Leere Elemente)

Definition des W3C

Ein Void Element ist ein Element, dessen Content Model niemals und unter keinen Umständen enthaltenen Inhalt erlaubt. Es kann jedoch Attribute enthalten.

Beispiele: br, hr, img, input

WHATWG | Void elements
Liste von Void-Elementen in HTML.

W

Web page (Webseite)

Definition des W3C - Strukturierende Übersetzung

Eine Ressource, die

Z

Zeitbasierte Medien Time-based media

  1. Reine Audioinhalte.
  2. Reine Videoinhalte.
  3. Kombinierte Audio- und Videoinhalte.
  4. Audio- und/oder Videoinhalte mit interaktiven Funktionalitäten.