Erfolgskriterium 3.3.7
Gleichlautende Angabe
(Redundant Entry )
[Materialsammlung]
Dieselbe Angabe darf innerhalb einer Formularsession mit wenigen Ausnahmen nicht mehrfach abgefragt werden.
WCAG Kontext
Prinzip 3. Verstehbar Understandable
Information und die Bedienung der Benutzerschnittstelle müssen verstanden werden können.
Richtlinie 3.3 Assistenz bei Eingabe
Hilf bei der Vermeidung und Behebung von Fehlern.
Verwandte Erfolgskriterien
Erläuterungen zum Kontext
Das Erfolgskriterium wurde in den WCAG 2.2 neu eingeführt.
Strukturierende Übersetzung des Erfolgskriteriums
Information, die vor Kurzem bereits von Nutzer*innen eingegeben oder für diese vorgesehen wurde, deren Eingabe im selben Prozess erneut erforderlich ist, wird entweder
- automatisch eingefügt oder
- zur Auswahl verfügbar gemacht.
Ausnahmen
- Die erneute Eingabe ist essenziell.
- Die Information ist zur Gewährleistung der Sicherheit des Inhalts erforderlich.
- Die vorher eingegebene Information ist nicht mehr gültig.
Anmerkungen zur Übersetzung
- Die erlaubten Darstellungsoptionen wurden in einer alphanummerischen Liste dargestellt.
- Die Ausnahmen wurden unter einer Überschrift in einer alphanummerischen Liste dargestellt.
Englischsprachiger Originaltext des Erfolgskriteriums
Information previously entered by or provided to the user that is required to be entered again in the same process is either:
- auto-populated, or
- available for the user to select.
Except when:
- re-entering the information is essential,
- the information is required to ensure the security of the content, or
- previously entered information is no longer valid.
Zum raschen Verständnis
Gelegentlich werden in einem Formular mehrfach Eingabefelder für dieselbe Angabe vorgesehen. Dies sollte, wenn möglich vermieden werden. Wo es unerlässlich scheint, sollten Mechanismen zur Übernahme bereits verfügbarer Angaben bereitgestellt werden.
Beispiele
-
In einem Webformular müssen eine Lieferadresse und eine Rechnungsadresse angegeben werden.
Vor dem Formularbereich für die Rechnungsadresse wird ein Kontrollkästchen mit einer Beschriftung „Rechnungsadresse entspricht Lieferadresse“ angeboten.
Ist das Kontrollkästchen aktiviert, wird die redundante Abfrage dynamisch aus dem Formular entfernt.
Ausnahmebestimmungen
Anwendungsbereich
Zielgruppen
- Menschen mit eingeschränkter Gedächtnisleistung müssen sich nicht an Details von früheren Angaben erinnern.
- Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen werden nicht verwirrt und gestresst.
- Für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen wird die Anzahl von Eingaben minimiert.
Beispiele
Testverfahren
Maschinelle Prüfung
Eine Prüfung mit dem W3C HTML Validator sollte vor jeglicher Veröffentlichung einer Webseite erfolgen. Dieser Validator schlägt auch an, wenn ein img
-Element über kein alt
-Attribut verfügt. Ein fehlendes alt
-Attribut bewirkt, dass ein Screen Reader zur Bildbeschreibung auf den Dateinamen aus dem src
-Attribut zurückgreift, der selten aussagekräftig genug ist.
Tools, die explizit zur Prüfung der digitalen Barrierefreiheit dienen, bieten darüber hinaus keine Erkenntnisse. Noch gibt es keine künstliche Intelligenz, die den Bildinhalt im Kontext erkennen könnte.
Manuelle Prüfung
- Deaktiviere im Browser die Darstellung von Bildern und prüfe, ob die angezeigten Textalternativen hinreichend zum Verständnis von Inhalt und Funktionalität beitragen.
- Suche im Quelltext nach der Zeichenfolge
<img
und prüfe, ob der Wert imalt
-Attribut einen Sinn ergibt.
Es empfiehlt sich, zum Vergleich die Webseite auf einem anderen Rechner oder in einem anderen Browser parallel zu öffnen.
Links zur manuellen Prüfung
- Tasten zur allgemeinen Steuerung
- Die wichtigsten Tasten und deren Standardfunktionen.
- Manuelle Prüfung
- Materialsammlung mit Tipps und Erfahrungsberichten zum Testen für Fachkräfte.
Prüfung durch betroffene Menschen (Peer Evaluation)
Blinde Menschen sind am meisten auf Alternativtexte angewiesen. Sie sind darüber hinaus überwiegend mit mangelhaften Alternativtexten konfrontiert. Vielfach ignorieren sie deshalb grundsätzlich Bilder beim Surfen.
Blinde Menschen sind am meisten auf Alternativtexte angewiesen. Sie sind darüber hinaus überwiegend mit mangelhaften Alternativtexten konfrontiert. Vielfach ignorieren sie deshalb grundsätzlich Bilder beim Surfen.
- Blinde Testpersonen müssen technische und redaktionelle Anforderungen an textuelle Alternativen zu Bildern kennen. Als geschulte und erfahrene Prüfungsfachkräfte können sie bei der Formulierung von Alternativtexten zur Signifikanz und Prägnanz beitragen.
- Blinde Testpersonen benötigen zur Prüfung von Alternativtexten eine sehende Assistenzperson, die beschreibt, was auf einem Bild dargestellt ist. Assistenz ist auch erforderlich, wenn ein Bild redaktionell im Kontext oder technisch in der Reihenfolge der Elemente nicht adäquat dargestellt ist.